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10.03.2011, 09:46 Uhr
Peter V
Forumsmitglied
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Das nennt sich appetitlicherweise Ölkuchen.
Kam früher oft bei zu seltenen Ölwechseln vor (das waren Intervalle, die heutzutage normal sind). Tritt heute nur bei Motoren mit entweder krassem Kurzstreckenverkehr oder sehr großen Serienölvolumen auf, Schwerpunkt Diesel. Ist abr bei korrekten Ölwechselintervallen unmöglich.
Ist bei ungeöffentem Motor erkennbar, wenn bei Ölwechsel erstmal nur sehr wenig rauskommt, und dann beim Wiederbefüllen der korrekten Menge "irgendwie" viel zu viel Öl drin ist.
Dieser Kuchen sitzt nicht nur in Wanne und Kopf (das wäre noch einigermaßen unkritisch), sondern auch die Ölkanäle, die zu erheblicher Ölunterversorgung an den Lagern führen, was den frühzeitigen Motortod herbeiführt.
Der Ölkuchen kann im Gegensatz zu Ölschlamm nicht ausgespült werden. Hier hilft nur Zerlegung und Löffel.
Hatte das mal vor rund 15 Jahren bei einem französisch gepflegen DS-Cabrio , das ich in meine technischen Finger gekriegt habe. Es waren fast fünf Liter Ölkuchen drin, und damit so gut wie kein flüssiges Öl mehr möglich. Aus dem Hauptölkanal habe ich per Pressluft eine 30 cm lange Ölkuchenwurst ausgedrückt (wie eine große schwarze Currywurst). Alle Kipphebelwellen, die Stösselleitungen, der Kopf und v.a. die tiefe Ölwanne waren komplett dicht. Die Ölpumpe war weitgehend zugesetzt. Trotzdem lief der Motor noch, und nach der Reinigung war alles wieder okay bis auf leichte Qualmerei, herrührend von verbackenen Ventilschaftdichtungen. Keine Lagerbeschädigungen etc. Der Motor läuft heute noch ziemlich einwandfrei. -- Gruß von P. |