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08.01.2006, 20:02 Uhr
mario
Forumsmitglied
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Ich nehme mal an du willst den nehmen, um ihn auf deinen 1.0er zu schrauben. Ich habe noch einen 1.0er Kopf mit 2 krummen Ventilen rumliegen und bei dir haben hoffentlich noch mindestens 2 Stück überlebt. Den könntest du für 'nen Kasten Bibop haben und dann einen der beiden Köpfe nehmen, um was draus zu machen.
Wenn du einen 1.0er Kopf aufweitest und mit 1.1er Nocke, Ansaugspinne und Drosselklappe (hätte ich alles für wenig Geld da, 'nen kompletten 1.1er Kopf bekomme ich evtl. aus Einzelteilen zusammen) kombinierst lässt sich wahrscheinlich eine bessere Ausbeute als mit dem 1.1er Kopf erzielen. Der 1.1er Kopf hat einen deutlich größeren Brennraum und müsste daher sehr stark geplant werden, um auf dem 1.0er Block eine anständige Verdichtung zu ergeben. Die Ventile des 1.0er Kopfes sollten, wenn man die Sitze leicht aufweitet, in Kombination mit dem leicht erhöhten Nockenhub der 1.1er Nocke für Drehzahlen bis etwa 7000...7300 ausreichen. Der 1.1er Kopf kann seine Stärken erst ausspielen, wenn du das Drehzahlniveau auf weit über 8000 Umdrehungen anhebst, wofür selbst die Achsübersetzung vom AX 4x4 noch zu lang sein dürfte und extreme Modifikationen am Ventiltrieb notwendig sind.
Da du realistisch mit dem Seriengetriebe im letzten Gang kaum über 6000 kommen wirst liegt das Ziel ohnehin nicht in extremen Drehzahlen, sondern in einem leicht gesteigerten Drehmoment.
Bevor du ernsthaft so einen Umbau angehst, solltest du ein paar Bücher zum Thema Motortuning lesen und dich davor erstmal richtig in die Materie 4-Takt-Motor, dann speziell TU-Motor, einarbeiten. So lange noch Fragen wie die nach Einspritzanlage/Vergaser bestehen und du noch keine größeren Mengen an Ersatzteilen angehäuft hast würde ich von einem größeren Umbau abraten. Ein kompletter Ersatzmotor ist in bei extremen Umbauten immer ratsam, denn der Spaß kann sich binnen Sekundenbruchteilen in ein aufgesägtes Motorengehäuse und 'ne mit Stahl und Alu garnierte Ölpfütze verwandeln...
Wie von ohne_zuckerzusatz schon vorgeschlagen ist der Umbau auf einen 1.4er Motor einfacher, als einen 1.0er fachgerecht auf Leistung zu bringen. Die Kosten für das gesamte Vorhaben dürften am Ende ähnlich ausfallen und wenn du nicht gerade nebenbei noch in einer Rennserie mit Hubraumbeschränkung auf 1 Liter starten willst bist du mit einem serienmäßigen oder seriennahen 1.4er wahrscheinlich im Straßenverkehr immer besser dran.
Wenn der getunte 1.0er ordentlich laufen soll brauchst du mindestens noch: -Nockenwelle -bearbeitete und an den Kopf angepasste Ansaugspinne + Drosselklappe -ein sehr, sehr kurzes Getriebe (ich fahre momentan das vom AX-Sport und für meinen Motor ist es immer noch 'ne Welt zu lang, mit Winterreifen erreiche ich die höchste Geschwindigkeit am Begrenzer im 4. Gang, im 5. wird er wieder langsamer, mit hart aufgepumpten 145er Sommerreifen sind 6500 im 5. zu erreichen) -ein angepasstes, auf dem Prüfstand abgestimmtes Steuergerät -der Kopf muss in jedem Falle (ob nun 1.0 oder 1.1) geplant und fachgerecht bearbeitet werden -erleichterte Bauteile im Ventiltrieb und evtl. härtere Ventilfedern (mit 1.1er Serienteilen kommt man bis etwa 7100 Umdrehungen, mit 1.0er Serienteilen ist bereits bei 6700 Schluß, die 1.1er Kombination bringt man mit vertretbaren Aufwand auf halbwegs sichere 7500) -schmale Reifen mit sehr geringem Rollwiderstand
Ich hoffe du hast den Post bis zum Ende gelesen. Nimm's nicht so schwer, wenn dich hier alle ein bischen einbremsen, aber Motortuning ist 'ne Sache, die viel Erfahrung erfordert und Fehler kosten verdammt viel Geld. -- graue Altagsmaus: 106 Sergio Tacchini, 1124cm³, MS2/Extra 3.3.0b, 140000km E85 der ganz kleine Blaue: Jet Force 125 EFI E85 das kleine Schwarze: 106 Rallye, 1294cm³, 225000km, (hält Winterschlaf) Dieser Post wurde am 08.01.2006 um 20:09 Uhr von mario editiert. |